Jetzt wird es ernst: Nach Stuttgart hatte Hannover – ebenso wie Berlin und andere Städte – schon für 2008 im Falle überhöhter Feinstaubwerte die Möglichkeit zur Sperrung ganzer Innenstadtbereiche für „Staubentwickler“.
Allein in Berlin ist dieses Gebiet über 80 Quadratkilometer groß. Einerseits zeigten sich die Kommunen im zurückliegenden Jahr noch sehr zurückhaltend mit dem Durchsetzen der „EU-Richtlinie 1999/30/EG“, andererseits war der Wettereinfluss gnädig. Mit Beginn des neuen Jahres soll nun mit der kulanten Gangart, also mit einer großzügigen Auslegung der Feinstaubverordnung, Schluss sein. Dann haben beispielsweise Fahrzeuge ohne eine oder nur mit der roten Plakette keine Chance mehr zur Fahrt in gesperrten Bezirken. Wer dennoch ohne prädestinierende Plakette in einer Verbotszone angetroffen wird, muss mit 40 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Zur Erinnerung: Die Farben Rot und Gelb sind für Dieselfahrzeuge, die nur Euro Norm 2 oder 3 erfüllen. Grün erhalten alle Benziner ab Euro Norm 1 (und besser) sowie alle Dieselfahrzeuge mit Euro Norm 4 – etwa die TDI mit Dieselpartikelfilter (DPF). Ältere Diesel (Euro 1) und Benziner ohne sowie solche mit ungeregeltem oder geregeltem Kat der ersten Generation bekommen keine Plakette.
Eine Aussperrung ist vor allem für den Verteilerverkehr, für Handwerker und Gewerbetreibende eine schwere Hürde. Um sie zu überwinden, hat das Ersetzen von Fahrzeugen, die der Feinstaubverordnung nicht gerecht werden können, jetzt Priorität. Die Fachleute von Volkswagen weisen beispielsweise darauf hin, dass alle aktuellen Nutzfahrzeuge des Konzerns mit Benzin- oder TDI-Motor – und diese mit integriertem Dieselpartikelfilter (DPF) – die grüne Plakette erhalten und damit in die gesperrten Innenstädte einfahren können. Auch die mit Erdgas betriebenen Caddy EcoFuel produzieren keinen Feinstaub und müssen keine Restriktionen befürchten.